Die beiden Holzbiomasse-Kraftwerke der Leipziger Stadtwerke und die weiteren Pläne zur Verbrennung von Holz
Gemainsames Infopapier von NABU, ROBIN WOOD, Biofuelwatch und Deutsche Umwelthilfe
Die kommunalen Leipziger Stadtwerke betreiben seit etwa 20 Jahren zwei Holzkraftwerke, eines in Bischofferode
(Thüringen) sowie eines in Piesteritz-Wittenberg (Sachsen-Anhalt). Gefördert über das Erneuerbare-Energien-
Gesetz werden dort jährlich je 130.000 Tonnen Waldholz verbrannt. Vor den Kraftwerken lagern große Stapel ganzer
Baumstämme, welche gehäckselt und anschließend verfeuert werden. Rund um die Uhr wird Strom ins Netz einge-
speist – ganz gleich, ob er gerade benötigt wird oder nicht. Diese Kraftwerke sind damit drastische Negativbeispiele
der Biomassenutzung in Deutschland. Ein drittes, baugleiches Kraftwerk in Leipzig-Kulkwitz ist seit längerem im Gespräch. Es soll Fernwärme für Leipzig liefern und einen Beitrag leisten, das Braunkohlekraftwerk in Lippendorf als Wärmequelle abzulösen. Doch mit diesen Plänen wäre dem Klima nicht geholfen, denn bei der Verbrennung von Waldholz wird ebenfalls CO2 freigesetzt und ohnehin schon geschwächte Wälder geraten durch den zusätzlichen Rohstoffverbrauch weiter unter Druck. Für eine erfolgreiche Energie- und Wärmewende braucht es echte erneuerbare Alternativen und nicht bloß einen
Wechsel von einer klimaschädlichen Verbrennungstechnologie in eine andere.