
Foto: Stephan Roehl
Gemeinsames Informationspapier, veröffentlicht von NABU, Deutsche Umwelthilfe, ROBIN WOOD, Biofuelwatch, Greenpeace Berlin, BUND Landesverband Berlin, PowerShift und Bürgerbegehren Klimaschutz
Aktualisierte Version, Januar 2025
Zusammenfassung:
Der Großteil des Berliner Fernwärmenetzes sowie neun Heizkraftwerke in der Stadt wurden Ende 2023 vom schwedischen Staatskonzern Vattenfall an das Land Berlin verkauft. Sie werden jetzt von der landeseigenen Berliner Energie und Wärme AG (BEW) betrieben. Der längst überfällige Ausstieg aus den fossilen Energieträgern in der Fernwärme sollte laut Vattenfalls „Dekarbonisierungsfahrplan“ vor allem dadurch gelingen, dass neue Holzheizkraftwerke errichtet werden und die Gaskraftwerke teuren und in der Verfügbarkeit stark begrenzten grünen Wasserstoff verbrennen.
Bereits jetzt werden in Berlin jährlich über 360.000 Tonnen Holz verheizt. Würden die bisherigen Pläne umgesetzt, würde sich diese Menge noch vervielfachen. Die BEW spricht davon, in den beiden geplanten neuen Anlagen vor allem Altholz (= gebrauchtes Holz) zu nutzen, doch ist es zweifelhaft, dass sie so große Mengen Altholz beziehen können. Selbst wenn dies gelingen würde, stünde die energetische Nutzung in Konkurrenz zum Recycling von Altholz. Das bedeutet, dass mehr Bäume für die Herstellung von Spanplatten oder auch anderen Holzprodukten abgeholzt werden müssen, als es ohne eine solche Konkurrenz der Fall wäre.
Mit diesen Plänen wäre dem Klima nicht geholfen, denn bei der Verbrennung von Holz wird im Vergleich zur Kohleverbrennung mindestens genauso viel CO2 freigesetzt und ohnehin schon geschwächte Wälder geraten durch den zusätzlichen Rohstoffbedarf weiter unter Druck. Für eine erfolgreiche Wärmewende braucht es echte erneuerbare Alternativen und nicht bloß einen Wechsel von einer klimaschädlichen Verbrennungstechnologie in die nächste.