Kundgebung in Stade: Umweltgruppen fordern Umdenken beim geplanten Holzheizkraftwerk in Bützfleth

Banner-Protest zum „Internationalen Aktionstag gegen das Verbrennen von Holz”

Foto: Guido Hübner

Stade, 21. Oktober 2025 – Anlässlich des Internationalen Aktionstags gegen das Verbrennen von Holz fand heute Nachmittag auf dem Pferdemarkt in Stade eine Protestkundgebung gegen das geplante Holzheizkraftwerk der Firma Hansekraft statt. Die Protestierenden entrollten ein Banner mit der Aufschrift „Kein Holzkraftwerk in Stade!”.

Hansekraft plant, das bislang größte Holzheizkraftwerk Deutschlands in Bützfleth zu bauen und dort jährlich eine halbe Millionen Tonnen Altholz zu verbrennen. Dabei werden in Deutschland bereits 80 Prozent an Altholz verbrannt, obwohl der größte Anteil stofflich, vor allem für Spanplatten oder Holzfaserdämmplatten zur energetischen Sanierung genutzt werden könnte.

Jan Witt von der Bürgerinitiative Bützfleth sag: „Ein Großkraftwerk in Bützfleth das Altholz verfeuert, wäre eine Fehlinvestition mit schweren Folgen für den Klimaschutz, für den Schutz von Wäldern, für die Lebensqualität der Einwohner*innen und womöglich auch für die Kosten der Fernwärme in Stade. Wir brauchen saubere und klimafreundliche Alternativen wie den weiteren Ausbau von Solar- und Windenergie in Kombination mit Großwärmepumpen und Wärmespeichern.”

Die Umweltgruppen sammeln derzeit Unterschriften für eine Petition an AOS, Dow und Airbus 1 , mit der sie die drei Unternehmen auffordern, keinen Vertrag zur Abnahme von Wärme aus der Holzverbrennung einzugehen, sondern auf saubere, klimafreundliche Wärmequellen zu setzen.

Jana Ballenthien von ROBIN WOOD sagt: „Beim Verbrennen von Holz wird nicht weniger CO2 emittiert als beim Verbrennen von Kohle. Da Deutschland bereits viel zu viel Altholz verbrennt, würde ein neues Altholzheizkraftwerk unweigerlich dazu führen, dass noch mehr Waldholz für die Spanplattenproduktion genutzt wird. Dabei ist der Wald in Deutschland bereits zur Netto-Quelle von CO2 geworden.”

Eric Häublein vom NABU fügt hinzu: „In direkter Nähe zum geplanten Holzheizkraftwerk befinden sich Chemietanks, die unter die höchste Risikokategorie der Störfallverordnung fallen. Die Holzlagerung und -verbrennung in direkter Nähe sind in Anbetracht der regelmäßig stattfindenden Brände in Holzheizkraftwerken besorgniserregend.” 2

Der „Internationale Aktionstag gegen das Verfeuern von Holz“ findet seit einigen Jahren am 21. Oktober statt. Weltweit machen Umweltgruppen an diesem Tag auf die zerstörerischen Folgen der industriellen Holzverbrennung aufmerksam – für Wälder, Artenvielfalt und das Klima. Sie fordern eine Begrenzung der Nutzung von Holz zur Energiegewinnung und stattdessen echte Klimaschutzmaßnahmen. Auch in Berlin und Wittenberg-Piesteritz wird aus diesem Anlass heute gegen dort geplante Holzkraftwerke protestiert.

Fotos:
Fotos von der Aktion in Stade (sowie weiteren Aktionen zum Aktionstag) sind ab heute Mittag unter folgendem Link zu finden und mit den im Dateititel angegebenen Credits frei verwendbar: 
https://drive.google.com/drive/u/1/folders/18Q67HDsUau_tcThh2sDUQRDG8Sz57DKG

Kontakte:

+ BI Bützfleth, Jan Witt, Mobil +49 151 67777713, E-Mail j.s.witt@gmx.de
+ NABU, Eric Häublein, Referent für Bioenergie, Mobil +49 (0)162-2694781, E-Mail Eric.Haeublein@NABU.de
+ ROBIN WOOD, Jana Ballenthien, Waldreferentin, +49 40 38089211, E-Mail wald@robinwood.de

  1. https://weact.campact.de/petitions/deutschlands-grosstes-holzkraftwerk-in-stade-verhindern und https://www.robinwood.de/holzkraftwerk-petition
  2. https://www.schwaebische.de/regional/ostalb/aalen/zwei-tage-nach-feierlicher-eroeffnung-im-neuen-
    heizkraftwerk-bricht-ein-feuer-aus-3529154 https://www.morgenpost.de/berlin/article409181367/wittenau-
    brand-in-heizkraftwerk-feuerwehr-im-grosseinsatz.html
    https://www.salzburg24.at/news/salzburg/pinzgau/brand-in-heizkraftwerk-in-dienten-art-287385