Gemeinsames Infopapier von NABU, ROBIN WOOD, Deutsche Umwelthilfe, Biofuelwatch, Fridays for Future Cuxhaven, Parents for Future Cuxhaven und BUND Kreisgruppe Cuxhaven
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Das neue und subventionierte Holzheizkraftwerk (HHKW) von Forte Energie in Cuxhaven soll jährlich mindestens 100.000 Tonnen unbehandeltes Holz verbrennen, darunter einen großen Anteil an Primärholz – also Holz, das direkt aus dem Wald kommt. Bei einer ersten, wohl verfrühten Lieferung im Februar 2024 handelte es sich um große Mengen an ganzen Baumstämmen mit Qualitäten für die stoffliche Nutzung in langlebigen Produkten. Nach Unternehmensangaben kam dieses Holz aus Norddeutschland. Zuvor hatten Vertreter des Unternehmens auch von möglichen Importen aus Skandinavien oder dem Baltikum gesprochen. Ganz gleich, ob Holz aus Wäldern in Skandinavien, den baltischen Staaten oder ausschließlich aus Deutschland verbrannt wird, wird der Holzeinschlag in den Wäldern dadurch erhöht. Beim Verbrennen gelangt das CO2, das zuvor über Jahrzehnte von den gefällten Bäumen gespeichert wurde, in die Atmosphäre. Für das Klima ist diese Form der Energieerzeugung nicht besser als das Verbrennen von Kohle. Zudem nimmt der Druck auf Waldlebensräume und Waldökosysteme bei höherer Holznachfrage weiter zu und gefährdet die Artenvielfalt und alle anderen Ökosystemfunktionen des Waldes.
Hinzu kommt, dass es an Transparenz und Offenheit des Unternehmens, unter anderem während des Genehmigungsverfahrens, mangelte. Dieses Verfahren fand nur deshalb ohne Beteiligung der Öffentlichkeit statt, weil die Leistung der Kessel insgesamt knapp unter 50 Megawatt (MW) liegen sollte. Doch die Kessel, die installiert wurden, überschreiten nun diese Grenze.
In der Zivilgesellschaft in Cuxhaven stößt der Bau dieses HHKWs seit Jahren auf breite Kritik. Forte Energie erwägt dennoch, in Bremen-Farge ein zweites Holzheizkraftwerk in derselben Größenordnung zu bauen.