Informationen und Argumente
Gemeinsames Papier von Biofulewatch und ROBIN WOOD
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Zwischen dem Land Berlin und Vattenfall wurde bereits 2011 eine „Vereinbarung über die Nachhaltigkeit der Biomassebeschaffung” geschlossen – lange bevor es in der EU Nachhaltigkeitskriterien für subventionierte Biomasse-Energie gab. Auch nach dem Kauf von
Vattenfalls Wärmenetz und den Erzeugungsanlagen durch das Land Berlin gilt diese Vereinbarung in ihrer aktuellen Fassung für das neue kommunale Unternehmen Berliner Energie und Wärme AG (BEW) weiter.
Der Auslöser für eine solche Vereinbarung war 2011 öffentliche Kritik an Vattenfalls damaligen Importen von Holzhackschnitzeln aus Liberia. Umwelt- und Sozialkriterien sollten die Kritiker:innen beruhigen. Tatsächlich waren die negativen Auswirkungen dieses Liefervertrags noch verheerender, als die Warnungen von Umweltgruppen vermuten ließen und so kündigte Vattenfall 2012 den Vertrag. Doch bis heute erkannten weder das
Unternehmen noch der Berliner Senat die Tatsache an, dass die Nachhaltigkeitsvereinbarung nicht einmal grobe Verstöße gegen die vereinbarten Kriterien verhinderte.
Auch wenn der Text der Vereinbarung im Jahr 2021 auf einen neueren Stand gebracht wurde, bleiben die Grundprobleme bestehen: Niemand überwacht effektiv die Herkunft des Holzes. Soziale Konflikte sind nur deshalb derzeit nicht virulent, weil seit 2012 kein Holz aus Staaten
außerhalb der EU verbrannt wird. Obwohl die Klimaauswirkungen der Holzverbrennung vergleichbar schwerwiegend sind wie die der Kohleverbrennung, werden sie grundlegend ignoriert. Die Umweltkriterien der Vereinbarung sind so schwach, dass auch Holz aus Schutzgebieten wie zum Beispiel Natura 2000-Gebieten verbrannt werden darf. Ebensowenig effektiv sind freiwillige Waldbewirtschaftungsstandards für Nachhaltigkeit, wie die vorliegende Analyse belegt.